Bücher mit vielen guten Bewertungen wecken meine Neugier und gleichzeitig mein Misstrauen. Nicht selten lösen viel gepriesene Werke bei mir gegenteilige Reaktionen aus. Da mich auch die Leseprobe nicht übermäßig packen konnte, blätterte ich in angespannter Skepsis von Seite zu Seite. Die Anspannung blieb, wurde wider Erwarten noch gesteigert, aber im besten Sinne.
Man wird mitten in diese gleißende Stadt unter den drei Sonnen geworfen, findet sich aber erstaunlich schnell zurecht. Die Beschreibungen der Welt und ihrer Charaktere sind nicht zu vage, lassen der eigenen Vorstellungskraft aber ausreichend Spielraum. Ich habe lange nicht Orte und Figuren so klar gezeichnet vor meinem inneren Auge gesehen. Mir hat der Facettenreichtum beider sehr gut gefallen. Der Band strotzt nur so vor Ideen. Bei aller Vielfalt und unermesslichem Einfallsreichtum waren Stimmigkeit und Nachvollziehbarkeit immer gegeben. Den Begriff der Dunkelinn mit ihren (noch) unergründeten Geheimnissen habe ich sehr gemocht. Staatsformen (Könige, Diktatorendreigestirn) und Religionen/Weltanschauungen, sonst eher trockene, langweilige Themen für mich, wurden hier sehr spannend präsentiert. Unter anderem auch durch die Fußnoten, die sich erfreulicherweise nicht am Ende des Buches befanden und mich inhaltlich wie auch von ihrem Umfang begeisterten. Sie haben dem Ganzen noch mehr Tiefe verliehen und Wesen/Denke der Geschichte/des Autors kommen in diesen Lesesnacks besonders gut zur Geltung. Oft saulustig, aber nicht nur der Humor war erstklassig sondern auch das stilistische und sprachliche Geschick des Verfassers. Die sich anfangs wiederholenden, identischen Absätze, die zwei völlig verschiedene Situationen beschreiben, fand ich außergewöhnlich gut. Dieses verwendete Mittel hat mich hypnotisch gefesselt. Es schlug eine perfekte Brücke von Vergangenem zu Gegenwärtigem. Zwei zeitliche Ebenen zu verwenden war unabdingbar. Nur so konnte man Mia reifen sehen und verstehen. Der Kaltherzigkeit und der Brutalität setzt sie (manchmal) ihr Mitgefühl entgegen. Dieses Mädchen ist hart und geschliffen. Dieses Stilett, das Mias ist :) (habe ich erwähnt, daß ich Herrn Freundlich mit Haut, Haar und Herz verfallen bin?)
0) Nicht so sehr die Gemetzel, aber die Grausamkeit, die sich in der Geschichte immer wieder offenbart, hat mich stellenweise zerrüttet (z. B. die erste Stunde Wahrheit, der Maskenball, Blauer Morgen usw.). Abgemildert aber immer wieder durch extrem komische Szenen, die sich oft aus dem Sprachgeschick des Autors ergaben (z. B. "Adonais Lächeln fiel von seinem Gesicht wie Winterlaub vom Baum"; mit zusätzlich unterschwelliger Bedrohung :). Der Sprachvirtuosität stand der ein oder andere Grammatikfehler entgegen. Und die törnen mich, wenn sie auftauchen, ausnahmslos immer und in jedem Buch ab.
Bei "Nevernight" macht die ausgewogene Mischung der Komponenten den Erfolg aus. Gefüllt mit emotionalen Berg- und Talfahrten, die ich unter anderem den wirklich unerwarteten Wendungen zuschreibe und die allem eine rasante Dynamik verleihen, hat mich "Die Prüfung" völlig verschwitzt, mit geschundenem Herzen und tiefster Zuneigung zu einer reflektierenden Heldin zurückgelassen. Ich liebe die Bleiche Tochter und ihre Welt. Dieses Werk hinterlässt seine Spuren!
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Arno Lemke
Intensiv, Unvorhersehbar, Fantastisch
Opinia napisana w Niemczech dnia 2 września 2017
Viciousbooknerd
Ein Wahnsinns Start in ein neues Fantasy-Epos
Opinia napisana w Niemczech dnia 16 czerwca 2020
Viciousbooknerd
Opinia napisana w Niemczech dnia 16 czerwca 2020
Mia hat ihre Familie verloren und wünscht sich Rache. Um diese zu bekommen, besucht sie eine Assassinenschule, wo sie das töten lernt. Dort wird den Schülern die Empathie ausgetrieben und sie werden regelrecht zu Klingen geformt. Durch verschiedene Fächer muss Mia versuchen heraus zu stechen, sei es Giftkunde, Kampf etc.
Hinzu kommt noch, dass Mia sich von den anderen Schülern unterscheidet. Sie ist nämlich eine Dunkelinn. Begleitet wird sie von einer Schattenkatze namens Herr Freundlich, der sich von Angst ernährt. Als Dunkelinn besitzt Mia die Gabe sich im Schatten aufzulösen und neu zu materialisieren. Jedoch weiß sie nicht zu viel von ihrer Gabe, weswegen sie bestrebt ist dies herauszufinden.
Im Laufe des Buches begegnen einem viele Charaktere, welche vom Autor sehr viel Leben eingehaucht bekommen haben. Das finde ich immer genial, wenn Nebencharaktere nicht nur „da“ sind, sondern auch eine Geschichte und Persönlichkeit haben.
Mia hat mir als Hauptprotagonistin sehr gut gefallen. Ich mochte ihre sture und durchtriebene Art, aber auch, wie sie immer wieder gemerkt hat, dass sie in der Schule fehl am Platz war. Nicht wegen den Fähigkeiten, sondern weil ihr etwas an den Menschen um sich herum lag, was schnell zur Schwäche werden kann. Nichtsdestotrotz ist Mia sich selbst immer treu geblieben.
Die Handlung war recht interessant. Ich finde es wahnsinnig, wie Jay Kristoff mit einem Buch schon so eine große Fantasywelt erschaffen hat, von der man so viel erfahren kann. Ich als Leserin konnte so viel schon mitnehmen und glaube, dass ich nicht mal ansatzweise etwas kennengelernt habe.
Ebenfalls finden sich im Buch immer wieder Fußnoten, die zusätzlich etwas zu der Welt und den Charakteren preisgibt. Die fand ich sehr informativ, jedoch muss ich zugeben, dass sie mich manchmal aus dem Lesefluss herausgebracht haben, da diese Fußnoten manchmal auch eine ganze Seite einnehmen konnten.
Der Schreibstil ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Es ist auf jeden Fall anspruchsvoll zu lesen, was aber zu diesem ganzen Epos passt. Es ist also sehr empfehlenswert aufmerksam beim Lesen zu sein, weil man sonst einige Details verpasst.
Zum Ende, aber auch zu einigen Handlungen, konnte ich leider schon etwas voraus ahnen, was sich dann bestätigt hat. Jedoch waren besonders die letzten 60 Seiten sehr spannend gestaltet und man kann als Leser nicht anders, als stolz mitzuverfolgen, wie Mia im Showdown anderen die Stirn bietet. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit ihr weiter geht und ob sie ihre Rache noch bekommt.
Fazit:
Nevernight – Die Prüfung ist der Start in ein großes Fantasy Epos, dass brutal, morbide und ehrlich ist. Der Autor nimmt kein Blatt vor dem Mund und beschönigt auch nichts. Und bei so was ist Mia wirklich die perfekte Hauptprotagonistin, die man begleiten kann bei ihrer Reise. Ich bin schon ganz gespannt wie es weitergeht und was man als Leser noch alles erfahren kann – oder wem noch so das ein oder andere Herz ausgerissen wird.
4 von 5 Sternen
Obrazy w tej opinii
Dreams-of-Fantasy
Ein absolutes Must Have! Ein Buch was wahnsinnig starkes Suchtpotenzial weckt!
Opinia napisana w Niemczech dnia 3 maja 2018pfaffingers_bibliophilie
Harry Potter für Assasine!
Opinia napisana w Niemczech dnia 26 lutego 2020